Und so dominiert ein flammendes Rot weite Teile der Ausstellung und ist Türöffner in eine abstrakt-expressionistische Bildwelt. Vor der sakralen Kulisse des ehemaligen Klosters St. Peter an der Sperr widmet sich die Schau dem malerischen Gesamtwerk eines der bedeutendsten Vertreter des österreichischen Informel und setzt auf kraftvolle, inspirierende Charakteristik.
Der 1932 in Innsbruck geborene und 2011 in Wien verstorbene Markus Prachensky zählt zu den zentralen Figuren der österreichischen Nachkriegskunst. Als Gründungsmitglied der St. Stephan-Gruppe rund um Monsignore Otto Mauer stellte er gemeinsam mit Künstlern wie Arnulf Rainer, Josef Mikl und Wolfgang Hollegha 1957 in der Wiener Secession aus und prägte das Ausstellungsprogramm der Galerie St. Stephan maßgeblich.
Zu sehen sind unter anderem frühe konstruktive Werke der 1950er-Jahre wie Komposition Rot auf Grau, ausdrucksstarke Arbeiten der Rouge sur Noire-Serie, lyrische Skripturalität aus den 1960er-Jahren und großformatige Werke aus dem Senatus Consultum-Zyklus von 2005, der in der Apsis der Kirche monumental zur Geltung kommt, zu sehen. Mit Werken wie Battaglia di San Romano aus 2010 bezieht sich Prachensky in seinen späten Schaffensphasen bewusst auf die europäische Kunstgeschichte und nimmt etwa Bezug auf Paolo Uccellos Schlachtenbilder der Frührenaissance.
Werner Trenker und Brigitte Prachensky stellen Werke aus ihren privaten Sammlungen zur Verfügung. Kuratiert wird die Schau von Barbara Steininger-Wetzlmair und Florian Steininger.
Führungen durch die Ausstellung finden an folgenden Tagen um jeweils 14 Uhr statt: 2.11.