Klangspuren 2025 - 40 Jahre Klangforum

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ab 25,00€
14.09.2025
oeticket - ab 25€ 20:00 Uhr
oeticket

Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck

Die immergrünen lyrischen Themen der Natur und der Liebe liefern die Farbpalette für den Beitrag von Johannes Maria Staud zum 40-jährigen Jubiläum des Klangforum Wien. Den Komponierpinsel taucht er tief ins Glas von Franz Schubert und holt dessen Schöne Müllerin behutsam in die Gegenwart. In der Instrumentation für 19-köpfiges Ensemble leuchten „die vibrierende Melodik und Erfindungsgabe“ Schuberts auf, ohne den fahlen Abglanz einer falsch verstandenen Historizität. Doch dazwischen schimmern noch ganz andere Klangfarben, in sieben Staud-Vertonungen von Gedichten Emily Dickinsons. Sie lebte und schrieb nur wenige Jahrzehnte nach Schubert und „seinem“ Dichter Wilhelm Müller, auch sie verfasste Verse über Natur und Liebe – doch scheint Dickinson nicht nur einen realen Ozean sondern auch gedanklich meilenweit entfernt. Bei Schubert/Müller bleibt die Frau Projektionsfläche für männliches Begehren, während Dickinson ihre Stimme für weibliche Selbstbestimmung erhebt. Nur zehn ihrer 1.789 Gedichte veröffentlichte sie zu Lebzeiten, und das anonym – eine Frau habe nicht zu dichten, so ihr Vater. Emily Dickinson kritisierte religiöse Dogmatik und formulierte freie Gedanken über Lebens- und Liebesfragen. Sie war belesen und gut informiert über politische Debatten. Zugleich faszinierten sie Terminologie und Sprachduktus der Naturwissenschaften. Daraus entstand ein experimentierfreudiger Stil, der erst nach ihren Lebzeiten wirklich geschätzt wurde. Trotz aller Unterschiede findet Johannes Maria Staud in seinem Zyklus Bezüge zwischen der Welt der Schönen Müllerin und den Gedanken von Emily Dickinson – die sich übrigens wünschte, dass ihre Lyrik „tenderly“, also zärtlich gelesen werden sollte.

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