Krems – Kann eine 1000 Jahre alte Stadt zum Labor für die urbanen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts werden? Eine Gruppe internationaler Architekturstudierender des New Jersey Institute of Technology (NJIT) ist davon überzeugt. Unter der Leitung von Professor Gernot Riether sind 17 Studierende nach Krems gekommen, um die öffentlichen Räume der Stadt neu zu denken und Strategien zu entwickeln, die als Modell für historische Städte weltweit dienen könnten.
Die verwinkelten Gassen, mittelalterlichen Plätze und wehrhaften Bürgerhäuser spiegeln das reiche Erbe von Krems wider. Gleichzeitig haben Jahrzehnte autozentrierter Stadtplanung ihre Spuren hinterlassen. Parkplätze und weitläufige Asphaltflächen dominieren große Teile des historischen Gefüges, schaffen ungenutzte Räume und verstärken urbane Hitzeinseln.
Die Student:innen untersuchen, wie Krems diese Herausforderungen in Chancen verwandeln kann. Ihr Workshop konzentriert sich darauf, die Natur wieder in den urbanen Raum einzuführen und öffentliche Plätze für eine digitale Kultur zu aktivieren. Mit einer Mischung aus temporären Interventionen wie Pop-up-Stadtmöbeln und langfristigen ökologischen Strategien wollen sie konventionelle Stadträume in lebendige, anpassungsfähige Umgebungen verwandeln, die kulturellen Austausch und soziale Interaktion fördern.
Die entstehenden Konzepte entwerfen ein Krems, in dem Natur und gebautes Erbe auf innovative Weise koexistieren, eine Stadt, die ihre kulturelle Vielfalt widerspiegelt und zugleich für die Anforderungen einer technologiegetriebenen Zukunft gewappnet ist. Indem Krems als Prototyp dient, möchten die Studierenden mutige, zukunftsorientierte Lösungen für historische Städte anregen, die mit den Folgen autozentrierter Entwicklung ringen.