»Allen Leuten geht es gut, Ihnen geht es schlecht. Finden Sie das nicht ungerecht?«
Zwei Herren unterbreiten Josef Reindl ein unwiderstehliches Angebot, das die traurige Existenz des Familienvaters für kurze Zeit mit Glanz, Ruhm, Reichtum und Anerkennung versehen wird: Für zehn Millionen soll er sich am 12. Mai öffentlich durch die Guillotine hinrichten lassen. Der letzte Scharfrichter Österreichs – in der Verfilmung von Qualtinger selbst gespielt – ist hocherfreut, zu seinem Ursprungsberuf zurück- und der Fußpflege den Rücken zu kehren. Das wird ein Spektakel, ein Volksfest! Was folgt, ist eine makabre Abwärtsspirale, die den Weg von „Das ist undenkbar!“ zu „Wie genau werden Sie es tun?“ verfolgt.
Die morbide Komödie erschien unter dem Titel „Die Hinrichtung“ und ist eines von nur drei Theaterstücken des scharfsinnigen Autorenduos Helmut Qualtinger und Carl Merz. Einmal mehr lassen sie uns scharfzüngig und enorm komisch in die dunkelsten Ecken der Menschenseele blicken. Ira Süssenbach, Expertin für Absurdes, Abgründiges und Aberwitziges, inszeniert dieses Juwel österreichischer Bühnenliteratur für das Wortwiege Festival.
„Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.“ (Helmut Qualtinger)
Schauspiel: Ida Golda, Lukas Haas, Saskia Klar, Jens Ole Schmieder, Martin Schwanda, Isabella Wolf Regie: Ira Süssenbach; Bühne: Andreas Lungenschmid; Kostüme: Antoaneta Stereva Di Brolio; Maske: Henriette Zwölfer; Musik: David Lipp; Licht: Lukas Kaltenbäck; Regieassistenz: Ivan Strelkin; Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer; Text: Helmut Qualtinger & Carl Merz ; Fassung: Wortwiege; Aufführungsrechte: Thomas Sessler Verlag
Eine Produktion der Wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.