Aufgrund der großen Nachfrage und des Ungeheuerlichen, das dem Stück innewohnt, zeigt die Wortwiege drei weitere Vorstellungen von „Alles gerettet“, dem existenzkomischen und tragisch-erhellenden Prozessdrama über den Ringtheaterbrand im Dezember 1881 – definitiv die letzte Chance, diesen Theaterabend zu erleben!
Am 8.12.1881 ereignet sich einer der größten Unglücksfälle der Monarchie: Der Ringtheaterbrand kostet offiziell 384, inoffiziell mehr Menschen das Leben. 1882 steht „ganz Wien“ vor Gericht, als Angeklagter oder Zeugin. Ein berührendes, menschliches Welttheater entsteht, das von der Billeteuse bis zum Theaterdirektor, vom Erzherzog bis zum Feuerwehrmann versucht, Ursachen zu finden und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Funkelnde Dialoge und Kabinettstücke der Charakterzeichnung bietet das Stück ebenso wie die verzweifelte Suche nach Wahrheit und Recht auf Erden – und in Österreich…
1963 wird das Prozessdrama „Alles Gerettet“ von Carl Merz und Helmut Qualtinger als TV-Spiel im ORF gesendet. Dann verschwindet der geniale Text, der 40% originales Prozessmaterial und tiefe Einsichten über die menschliche Natur enthält. Tragisch, existenzkomisch, erhellend. Es ist der Theaterpranke des Autorenduos zu verdanken, dass aus einer Gerichtsverhandlung ein abgründiges Spektakel entsteht. Das Schwerste erhält schwebende Leichtigkeit: der reale Prozess poetisch überhöht als „Wiener jüngstes Gericht“.