Nikolauskonzert. 8.SWR Kammermusik Podium

Der Kulturbeirat lädt zum traditionellen Nikolauskonzert in die Schurwaldhalle ein. Bei heißem Tee und leckerem Gebäck können Sie sich auch in diesem Jahr wieder auf ein Konzert der Extraklasse mit Solisten des SWR Symphonieorchesters freuen. Beethovens B-Dur-Trio, bekannt als ‚Gassenhauer-Trio‘, ist einer der ersten großen Würfe für diese Besetzung in der Musikgeschichte. Seinen Erfolg ebenso wie seinen Beinamen verdankt es dem Finale, dem eine damals äußerst populäre Melodie aus der Oper ‚Liebe unter den Seeleuten‘ des Zeitgenossen Joseph Weigl zugrunde liegt. Hier tritt die Spielfreude und die spürbare Lust des Improvisators Beethoven am Unvorhersehbaren zutage. Im Kontrast dazu steht das Trio ‚Zwei Träume‘ des jungen Komponisten Robert Neumann. Auch wenn es sich dabei im klassischen Sinne um ein Klarinettentrio in einem Satz handelt, so verweist es immer wieder auf andere Formen und Gattungen, u.a. die sinfonisch-dramatische Dichtung und die entwickelnde Variation. Namengebend sind zwei zugrunde liegende Tonreihen, welche einen Traum vom Frieden und einen Traum vom Krieg versinnbildlichen. Aus ihnen leitet sich die gesamte Handlung des Werkes ab und lässt sie ständige Transformation durchlaufen, während die Themen abwechselnd verschmelzen, sich absondern, einander ausspielen, unterbrechen und kontrahieren. Abschließend erklingt das Trio vom österreichischen Spätromantiker Alexander von Zemlinsky. Das Klarinettentrio, reich an Farben, expressiver Harmonik und großem Gestus, entstand nach dem Vorbild des Trios op.114 von Brahms. Zemlinsky verfasste es ein Jahr vor dem Tod des großen Meisters. Auch ergänzte er den Kopfsatz nach einem ersten Erfolg im Rahmen eines Kompositionswettbewerbes - mutmaßlich auf Anraten von Brahms hin - um einen langsamen Satz und ein Finale.