WissensZeit: Typographie - Rückerts Chidher

Beziehungen zu schaffen ist das Ziel der Typografie
ein Abend von Werner Enke

Es geht um ein einziges Gedicht von Friedrich Rückert: Chidher! Der Inhalt lässt sich in etwa so zusammenfassen: Das Beständige ist der Wandel. 160 Jahre nach dem Tod Friedrich Rückerts sollte dieses Gedicht mit Illustrationen herausgebracht werden. In der Veranstaltung geht es um die verwickelte Editionsgeschichte, die verschiedenen Begegnungen und Zufälle die im Hintergrund passiert sind.

Geplant wurde das Druckprojekt von Werner Enke, der in seiner Schweinfurter Werkstatt das Werk im Handsatz und Buchdruck bewerkstelligen wollte. Zu Wort kommt auch Rudolf Kreutner an diesem Abend, der bei der Auswahl des betreffenden Gedichtes beratend zur Seite stand und den Zuhörern die Hintergründe des Themas erläutert. Weil die Illustrationen in einer Werkstatt in Australien entstehen und das Gedicht zweisprachig erscheinen sollte, brauchte es noch einen Übersetzer. Dieter Petzold, der die Übertragung ins Englische besorgte, erläutert die Tücken, die bei der Übersetzung des Rückert-Gedichtes auftraten.

Dass sich viele Komponisten von Rückert-Gedichten inspirieren ließen, ist bekannt. Einige Stücke werden dem Publikum an diesem Abend mit Flöte und Harfe vorgetragen. Dafür zuständig sind Chen Shen und Anton Mangold.
Das Druckwerk, das schließlich und endlich fünf Jahre nach der ersten Planung herausgekommen ist, zeigt exemplarisch, wie Rückert bis heute fortwirken kann.

Das Werk hat vielerlei Beziehungen geschaffen und an diesem Abend wird versucht, dies darzustellen.