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Ernst-Frenzel-Strasse 16, 93083 Regensburg-obertraubling
Es gibt eine Zeit vor ihnen - und eine danach. Alles davor ist egal. Seit Steel Panther im Jahre 2000 A.D. vom Sunset Strip auf die internationalen Bühnen losgelassen wurden, ist Heavy Metal wieder das, was er immer sein wollte: laut, überzeichnet, schamlos und verdammt unterhaltsam. Spandex statt Zurückhaltung, Falsett statt Feuilleton, Humor statt Heiligtum.
Was hier zelebriert wird, ist keine Parodie von außen, sondern eine liebevoll überzeichnete Innensicht - gespielt mit maximaler Virtuosität und minimaler Scham. Musikalisch sitzt jeder Riffwechsel, jeder Refrain zündet, jeder Chorus ist Stadionformat. Dass dabei Gäste wie Corey Taylor, M. Shadows, Justin Hawkins oder Scott Ian ihre Aufwartung machten, ist kein Gag, sondern ein Gütesiegel.
Seit dem Durchbruch mit "Feel The Steel" hat das Quartett aus Los Angeles eine ganze Serie an Alben vorgelegt, die Heavy Metal zugleich feiern und entlarven - von "Balls Out" über "All You Can Eat" bis "Heavy Metal Rules". Millionen Streams, weltweite Tourneen, Festival-Eskapaden und ein Ruf, der ihnen vorausläuft: Hier geht es um Eskalation mit Können.
Mit dem aktuellen Album "On The Prowl" wird dieses Prinzip noch einmal geschärft. Erstmals weitgehend in Eigenregie entstanden, klingt das Material freier, direkter und selbstbewusster denn je. Neue Songs setzen auf Tempo, Mitsing-Refrains und Themen, die irgendwo zwischen Clubnacht, Social-Media-Wahn und 80er-Jahre-Nostalgie pendeln - immer mit Augenzwinkern, manchmal mit Vorschlaghammer.
Live ist das Ganze ohnehin eine eigene Kategorie. Ein Konzert bedeutet Ausnahmezustand auf Zeit: 90 Minuten Kontrollverlust, Humor unter der Gürtellinie, Gitarrensoli mit Dauerwelle und ein Publikum, das für einen Abend alles darf, was sonst eher nicht geht. Hier wird nicht bewertet, hier wird gefeiert.