Geschichten aus dem Wiener Wald - Volkstheater

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ab 10,00€
09.01.2026
oeticket - ab 10,50€ 19:30 Uhr
27.01.2026
oeticket - ab 10,50€ 19:30 Uhr
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Neustiftgasse 1, 1070 Wien

Der Fleischhauer Oskar liebt Marianne, die Tochter des Zauberkönigs, und will sie heiraten. Schon beim Verlobungsfest kommt es dann zum Eklat: Marianne verliebt sich Hals über Kopf in den Hallodri Alfred, bricht mit Oskar und ihrem alten Leben. Schnell zeigt sich, dass ihre Hoffnung auf eine neue, große und vor allem ganz andere Welt der Realität nicht standhalten wird. Auf die anfangs aufregende Verbindung folgt der soziale Abstieg. Und in der Luft ist ein Klingen und Singen wie von einer Walzermelodie …

„Ein Wiener Volksstück gegen das Wiener Volksstück“ nannte Erich Kästner das Werk seines Schriftstellerkollegen. Tatsächlich bricht Horváth radikal mit der Dramentradition und schreibt sie doch neu und fort. Das vorstädtische Idyll zeigt er als Fassade, hinter der sich Exzesse der Gemeinheit und Bösartigkeit abspielen, die Sprache als notdürftige Tarnung der eigenen Unsicherheit und Aussichtslosigkeit. Stets betonte er, es gehe ihm dabei nicht um die Demaskierung des Menschen, sondern die des Bewusstseins. Sein Ziel sei nicht Satire, sondern „die Welt [zu] schildern, wie sie halt leider ist“.

Hausregisseurin Rieke Süßkow, bekannt für radikale Arbeiten an der Schnittstelle von Schauspiel, Choreografie, Installation und rhythmischer Komposition, wurde für ihre Inszenierungen mehrfach ausgezeichnet (u. a. 2023 und 2024 Berliner Theatertreffen). Mit Ödön von Horváth erforscht sie Traditionslinien des Volkstheaters unter Bezugnahme auf Spielformen früher Volksstücke, zu denen Mittel der Verfremdung und Überhöhung zählen. Das hat unter anderem eine nicht realistische Besetzung der Figuren zur Folge. Sie macht zudem die in den Stücktext fest eingeschriebenen Walzermelodien zum zentralen Formprinzip eines Abends, der die unter dem „Klingen und Singen“ verborgene Gewalt als eine strukturell gegen Frauen* gerichtete erfahrbar macht – auch, weil sie hier bewusst nicht nur an Frauenkörpern verübt wird.

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