oeticket
Mariahilfer Straße 81, 1060 Wien
20 Jahre Fuzzman. Time to go home. Im Sinne von: ankommen. Rückschau halten, vielleicht auch ein bisschen feiern. Was war, was ist, was bevorsteht. Die Sterne über Wien stehen gut dafür, da-dam-dam-dam!
Wer für so viele Gassenhauer, für so viele- mitunter unbequeme - Austro-Indie- Pop-Sternstunden der letzten zwei Jahrzehnte verantwortlich ist, wie Herwig Zamernik, der darf das. „Fuzzman Go Home“ ist ein Füllhorn, the gift that keeps on giving, und ein wunderbares, herrlich-spinnerstes Kompendium. Es ist stellenweise wehmütig, dann wieder irre. Es ist politisch, wie persönlich; teils all das in ein und demselben Song. Vor allem aber ist es verständnisvoll, empathisch und motivierend. So wie der Mensch der dahintersteckt. Eine musikalische Begleitung durch wirre Zeiten.
Aber was ist Fuzzman Go Home eigentlich?
Das Album erscheint als auf 1000 Stück limitiertes, nummeriertes Doppel-Vinyl mit schickem Gatefold und beigelegtem „Fuzzman Go Home“-Aufnäher, und zwar – soweit unser Vertrieb das hinbekommt – ausschließlich im Indie- Plattendachhandel (sowie auf unseren Lotter-Vertriebskanälen). Als Stream und Download erscheint es freilich unlimitiert. Weltweit. Da sind wir nicht so!
Auf den bis an den Rand vollgestopften vier Vinylseiten liefert Fuzzman uns sein Self-Portrait; mehr also als eine schnöde Hitsammlung.
Die größten Fuzzman-Banger aus 20 Jahren gibt es freilich auch darauf zu finden, aber auch bislang unveröffentlichte Live-Aufnahmen, Obskuritäten, persönliche Lieblingstracks von Herwig, sowie fünf geil glitzernde brandneue Songs, die den rastlosen Künstler im Hier und Jetzt verorten. Andächtig innegehalten wird somit nicht, schon gar nicht in der provokanten Vorab-Single „Keine Sterne über Wien“, welche mit dem selbstgerecht so genannten Wienpop-Hype der letzten Jahre herrlich uneindeutig ins Gericht geht. Troll ist er neben all seinen anderen Errungenschaften auch noch, der Fuzze!
Und Fuzzman selbst? Der scheisst auf unser Geld. Der sagt hey. Der sagt hey, er sagt ho… und wir? Wir ham ihn gern.
Text: Stefan Redelsteiner